Naturheilkundliche Therapien in der Tiermedizin

Hautkrankheiten des Hundes am Beispiel der Milbe Cheyletiella

Gabriele Engel

 

Die Haut ist das größte und vielseitigste Organ des Hundes und unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der des Menschen. Die menschliche Haut ist um etliche Zellschichten stärker als die des Hundes und verfügt über Schweiß- und Duftdrüsen, beim Hund finden sich Schweißdrüsen nur unter den Pfoten, Duftdrüsen jedoch über den ganzen Körper verstreut. Zum Organ Haut gehören das Fell des Hundes, seine Krallen, Fußballen und das Gesäuge. Im Vergleich zum Menschen liegt der pH[1]-Wert der Hundehaut bei 5,5-7,5 (Mensch 5,5) und ist, da weniger sauer auch wesentlich anfälliger für Infektionen. Die Epidermis des Menschen erneuert sich alle 28 Tage, die des Hundes alle 20 Tage. Sie besteht wie beim Menschen aus drei Schichten:

 

n  Epidermis = Oberhaut mit Horn- und Keimschicht

n  Korium     = Lederhaut

zusammen Cutis genannt und der

n Subkutis = Unterhaut

 

Die einzelnen Schichten sind ihrerseits wiederum in verschiedene Schichten unterteilt, deren Zellen bestimmte Aufgaben übernehmen. Die Epidermis (Oberhaut) fungiert als schützende Oberfläche, sie enthält keine Blutgefäße. Ihre Zellen (Keratinozyten) sind mehr oder weniger verhornt, teilen sich in einem Zyklus von 20 Tagen und dringen an die Oberfläche, wo sie ebenfalls 20 Tage verbleiben bis sie in Form von Schuppen (als abgestorbene Zellen) abgestoßen werden. Die dabei verlorengegangenen Zellen werden ständig durch Neubildung in der Lederhaut ersetzt.  Die Epidermis hat eine unterschiedliche Dicke - am dicksten ist sie an den Pfotenballen und dem Nasenspiegel. Leder- und Unterhaut sind gefäßreich. Die Unterhaut besitzt außerdem die Fähigkeit, Fettzellen zu speichern.

 

Die Aufgaben der Hundehaut sind vielfältig:

n  Sinnesfunktion: Wahrnehmung von Druck-, Temperatur- und Schmerzreizen über

     Nervenendigungen

n      Schutzfunktion gegen:

-         mechanische Schädigung -  Schutz vor Verletzung/Trauma

-         thermische Schädigung durch Hitze oder Frost

-         chemische Schädigung durch Noxen und Toxine - der Säureschutzmantel wirkt als Pufferzone, die Hornhaut als Penetrationsbarriere

-         UV-Strahlen, Lichtdermatosen

-         Bakterien, Viren, Pilze - Barriere gegen Krankheitserreger mittels gut funktionieren-der lokaler Abwehrreaktion, der Entzündung

-         Verlust von Körperflüssigkeit infolge Verdunstung

n      Temperaturregulation:

-         über die Durchblutung und Rezeptoren für Kälte und Wärme

-         Schweißbildung und Durchblutung dienen als Regulativ, um Auskühlung und Über-

wärmung zu verhindern

n   Speicherfunktion: Fett und Wasser als schnell verfügbare Energie- und Wasserreserve

n      Ausscheidungsfunktion:

-         über Schweiß: trägt zur Wärmeregulation bei, dient als bakterienhemmender Säure-

mantel und unterstützt die Niere durch Ausscheidung von Salzen, Flüssigkeit und

anderen Stoffen

     -    über Duftstoffe

 

Hauterkrankungen nach Ursachen (grobe Einteilung):

 

I. Hauterkrankungen, die mit Juckreiz verbunden sind:

1. Ektoparasiten

a.       Milben (Demodex, Sarcoptes, Cheyletiella, Ohrmilben, Herbstgrasmilben usw.)

b.      Flöhe

c.      Läuse, Haarlinge

d.      Zecken

2.      Hautpilze

3.      Allergien (Typ I-IV)

4.      Ernährungsbedingte Hautkrankheiten

5.      Pyodermien (Bakterielle Infektion der oberflächlichen oder tieferen Hautschichten nach Verletzungen/Verbrennungen)

6.      Kontaktdermatitis (Chemikalien, Noxen, Toxine)

7.      Autoimmunkrankheiten

II. Hautkrankheiten mit oder ohne Juckreiz

8.      Tumorerkrankungen

9.      Infektionskrankheiten, die mit Hauterscheinungen einhergehen

10. Hauterkrankungen als Folge der Erkrankung innerer Organe

11. Hormonelle Erkrankungen

12. Endoparasiten, die mit Hauterscheinungen einhergehen

13. Pflegefehler

 

I. Allgemeines

Wer sich mit dem Thema Haut und Haarkleid des Hundes beschäftigt, kommt um das Studium der vielseitigen Literatur nicht herum. Unabhängig von der Ursache der Hauter-krankung wird diese jedoch in den meisten Fällen von leichtem bis schwerem Juckreiz begleitet. Infolge des Juckreizes kratzt oder beißt der Hund an der betroffenen Stelle bis sich dort eine durch Staphylo- oder Streptokokken verursachte Sekundärinfektion bildet.

 

Wichtigste Voraussetzung für gesunde Haut und gesundes Fell ist eine ausgewogene Ernährung mit dem richtigen Verhältnis von Fett, Proteinen und Kohlehydraten sowie allen lebenswichtigen Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen. Der Werbung zufolge enthält moderne Fertignahrung bereits alles, hier kommt es nur auf die richtige Lagerung und die Haltbarkeit an. Wer selber kocht, sollte frischkostreiche Vollwerternährung zubereiten und unbedingt eine gute Mineralstoffmischung zufügen.

 

Der Fellzustand läßt häufig Rückschlüsse auf Ernährungsmangelzustände zu. Haarausfall und Hautrötung bei älteren Hunden könnten Fettmangel bedeuten. Trockene, schuppige Haut mit starker Verhornung und weiteren Symptomen wie geschwollene Augenlider, Nachtblindheit und erhöhte Infektanfälligkeit weisen auf Vitamin A Mangel hin. Bei Juckreiz, Muskelschwäche, Nekrosen (Gewebeuntergang) sowie Nervenschädigungen wäre an Vitamin E Mangel zu denken. Pigmentverlust und entzündliche Hautveränderungen lassen auf Vitamin B Mangel schließen. Ebenso läßt sich ein Mineralstoffmangel an Haut und Fell feststellen: Jodmangel verursacht u. a. ein trockenes Fell mit verlangsamtem Haarwuchs, Eisenmangel Wasseransammlung im Gewebe und Anämie (Blutarmut). 

 

II. Hauterkrankungen durch Ektoparasiten

 

1.     Cheyletiella spp. (Fellmilbe)

Artmerkmale:

5 Spezies dieser Milbe sind von Bedeutung. Cheyletiella zählt zu den nagenden Fellmilben und wird bis zu 0,6 mm lang (Salzkorngröße).  Sie hat starke Klauen an den vorderen Mundwerkzeugen und ernährt sich von Hautstückchen. Die Milbe ist nicht sehr wirtspezifisch, befällt bevorzugt Kaninchen, Hunde (v.a. Cheyletiella yasguri), Katzen,  aber auch den Fehlwirt Menschen. Cheyletiella befällt alle Rassen unabhängig von Alter und Geschlecht.

 

Häufig bleibt der Befall unentdeckt, da der Nachweis schwierig und die Kenntnis der Milbe noch nicht sehr verbreitet ist. Dabei ist davon auszugehen, daß die Cheyletiellose sehr viel  häufiger vorkommt als bisher angenommen, bestimmte Rassen sind bereits regelrecht durchseucht (z.B. Bobtails). Besteht bei einem Hund Juckreiz mit Schuppenbildung sollte man differentialdiagnostisch grundsätzlich den Befall mit Cheyletiella vom Tierarzt ausschliessen lassen. Ein erkranktes Tier im Zwinger muß sofort isoliert werden!

 

Klinisches Bild

Die Milbe lebt auf der Hautoberfläche, gräbt Pseudotunnel und durchbohrt die Haut zur Aufnahme von Gewebeflüssigkeit. Die Eier der weiblichen Milbe werden wie bei Läusen an die Haare des befallenen Tieres angeklebt. Ein Entwicklungszyklus vom Larven- und Nymphenstadium bis zur erwachsenen Milbe dauert 5-6 Wochen und spielt sich komplett auf dem Wirtstier ab. Je nach Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur können Cheyletiellen 18-21 Tage außerhalb des Wirtstiers überleben und infektiös bleiben. Die Milbe überträgt selbst keine Erreger. Cheyletiellose ist hochansteckend! Übertragung erfolgt durch direkten Körperkontakt oder die Umgebung sowie indirekt durch Flöhe, Fliegen und Läuse. Flächendesinfektion und Kochen der Hundewäsche  sind ein Muß.

 

Es gibt drei Arten der Erkrankung:

a.       Asymptomatische Träger (=symptomfrei)

b.      Leichter Verlauf (mit und ohne Schuppenbildung oder Juckreiz)

c.      Schwerer Verlauf (häufig Jungtiere)

 

Bei starkem Befall kommt es zu räudeartigen Symptomen mit Schuppenbildung und  Juckreiz an den sogenannten Prädilektionsstellen (bevorzugten Stellen) wie Rücken und Ohrmuscheln. Wie bei anderen durch Milben verursachte Erkrankungen verstärkt sich der Juckreiz häufig nachts und bei Wärme.  Im Verlauf der Erkrankung kommt es durch den Juckreiz (Kratz-/Beißzwang) zu Hautveränderungen wie Erythemen (entzündliche Rötung der Haut) oder bakteriellen Sekundärinfektionen, Veränderungen der Fellqualität und Haarverlust.

Diagnose

Nachweis mittels:

a.       mikroskopischer Untersuchung von Hautgeschabseln/Hautstanzungen

b.      Klebebandandruck ("Tesafilmabklatsch")

c.      Ausgekämmten/ausgezupften Haaren

d.      Abbürsten des Felles auf dunkler Unterlage (helle Milben)

e.      Kotflotation (v.a. bei der Katze)

 

Trotz ihrer relativen Größe sind Cheyletiellen nicht einfach nachweisbar. Sie können u.U. mit einer starken Lupe als helle Hautschüppchen diagnostiziert werden, man nennt sie daher auch "walking dandruff" (wandernde Schuppe). Bei leichterem Befall liegt vielleicht nur Schuppenbildung vor oder das Tier ist völlig symptomfrei.

 

Therapieformen:

 

I. Schulmedizinische Therapie

Die Schulmedizin empfiehlt eine mehrmalige Behandlung des Fells mit Kontaktinsektiziden wie Pyrethroiden, Organophosphaten, Lindan, Amitraz. Langhaarige Hunde sollten zuvor geschoren werden. Hilft diese Therapie nicht, wird Ivomec RR[2] injiziert. Bei starkem Befall mit ausgeprägtem Juckreiz werden zusätzlich hautwirksame Antibiotika oder Glucocorti-coide eingesetzt. Baden mit Teer-Schwefel-Salicylsäure-Shampoo rundet die Therapie ab. Der Juckreiz besteht auch nach völliger Beseitigung der Milbe eine gewisse Zeit fort.

 

Diese giftigen Substanzen werden äußerlich angewandt, durchdringen die intakte Haut und gelangen in die Leber des Tieres, wo sie verstoffwechselt werden:

 

Pyrethroide: kanzerogen. Verursachen akute Vergiftungen mit Kribbeln und Juckreiz, chronische Vergiftungen mit psychischen Veränderungen, Polyneuropathie (Erkrankung peripherer Nerven), Herzrhythmusstörungen. Durch Spray Aufnahme der gefährlichen Substanzen über die Lunge.

Organophosphate: Resorption durch die intakte Haut. Verursachen akute Vergiftungen mit Übelkeit und Krämpfen, u.U. Koma, Atemlähmung. Chronische Vergiftungen mit Konzen-trationsstörungen, Muskelschwäche und psychischer Labilität.

Lindan: Aufnahme durch die intakte Haut. Im Tierversuch kanzerogen und  fruchtschädigend,  verursacht akute  und chronische Vergiftungen bis zu Leberschäden.

 

II. Naturheilkundliche Therapie

1.     Physikalische Therapie

Azadirachtin, Inhaltsstoff des tropischen Neembaums, ist eine hervorragende Alternative, um auf und in der Haut lebende Ektoparasiten bei Mensch und Tier ohne Gesundheitsrisiko zu beseitigen.  Der Neembaum (syn. Niem) wächst in einem engen Gürtel rund um den Äquator. In Indien werden fast alle Teile des Baumes seit Jahrhunderten traditionell zu Heil- und Pflegezwecken eingesetzt. Die antiparasitäre Wirkung seines Inhaltsstoffes hat den "Wunderbaum" schließlich auch im Westen bekannt gemacht.

 

Behandlungsschema:

1%iger Neem-Azadirachtin Extrakt[3] in Form von:

 

Neemöl      Das Neemöl dem Hundeshampoo bei der 2. Wäsche zufügen, einschäumen und ca. 10 min. einwirken lassen. Die Behandlung am 3. und 8. Tag wiederholen.

                   (Zubereitung: 1 l sehr warmes Wasser,  2 TL Hundeshampoo, je nach Größe 1/2 - 2 TL Neemöl zufügen, kräftig umrühren/mit dem Schneebesen schlagen)

 

Neemshampoo     Baden wie vor

 

Neemsalbe            Die am stärksten befallenen Hautbezirke regelmäßig mehrere Tage lang

                                 eincremen

 

 

2.     Phytotherapie

Faustregel: "Trocken auf trocken, feucht auf feucht!"

Nässende Ekzeme und Entzündungen mit feuchten Umschlägen, nicht mit Salbe oder Puder  abdecken. Zur äußerlichen Anwendung werden gerbstoffhaltige Heilpflanzen eingesetzt, die durch Bildung einer schützenden Membran entzündungshemmend wirken sowie durch oberflächlich anästhesierende Eigenschaften quälenden Juckreiz günstig beeinflussen:

 

-         Solanum dulcamara (Bittersüß) - bei nässenden und juckenden Hauterkrankungen. Enthält u. a. Steroidglykoside mit entzündungshemmender und leicht glukokortikoid-ähnlicher und juckreizstillender Wirkung. (Umschläge)

-         Quercus robur (Eichenrinde)  - bei entzündlichen Hautkrankheiten: 1 - 2 EL der zerkleinerten Rinde mit 1/2 l Wasser 15 min. kochen, abkühlen, Umschläge bereiten.

-         Juglans regia (Walnuß) als Teeabsud oder Tinktur (lokal oder Umschlag) wirken ebenfalls entzündungshemmend und juckreizstillend

-         Kamillentee, Salbeitee, Brennesseltee lokal oder als Umschlag gegen den Juckreiz

-         Apfelessig 1EL auf 1/2 Tasse Wasser lokal oder als Umschlag gegen den Juckreiz

-         Calendulatinktur (Ringelblume), 1 EL auf 1/4 Tasse Wasser,  äußerlich als Umschlag bei frischen, schlecht heilenden oder entzündeten Wunden und Geschwüren wirkt antibakteriell und granulationsfördernd. Bei Abzessen heiße Calendula-Kompressen

-         Calendulaöl lokal auftragen

-         Johanniskrautöl äußerlich zur Förderung der Wundheilung oder als Mullverband

 

3.     Ordnungstherapie

Es besteht eine sehr enge Verbindung zwischen Haut und Psyche. Prüfen Sie, ob Ihr Hund sich durch unbewältigte emotionale Konflikte wie Meutestress, Langeweile, Vernachlässigung oder mangelnde Pflege in einer Stressituation befindet, die immer immunsuppressive Auswirkungen hat. Durch Immunschwäche wird das Hautterrain anfällig für den Angriff von Parasiten. Ein Fortbestehen dieser Bedingungen ist ungünstig für den Heilungsverlauf.

 

 

4.     Orthomolekulare Therapie

a. ungesättigte Fettsäuren

Bei besonderer Anfälligkeit für Parasiten oder wiederholter Infektion kann auch eine genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung vorliegen. Diese bewirkt eine veränderte Lipidzusammensetzung der Hornschicht der Epidermis (vermutlich ein Mangel des Enzyms und Biokatalysators Delta-6-Desaturase), wodurch der Umbau der Linol- zur Gammalinolensäure und die Bildung entzündungshemmender Prostaglandine beeinträchtigt wird. Zufuhr ungesättigter Fettsäuren aus Nachtkerzen- oder Borretschöl kann diese Fettstoffwechselstörung ausgleichen. Terapie:1 Kapsel/1 TL tgl.für 3 Monate

 

Pflanzenöl                                         Linolsäure                           Gamma-Linolensäure

Nachtkerzenöl                                    71 %                                      9%

Borretschöl                                        -                                              24 %

Sonnenblumenöl                                60 %                                      -

 

b. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente

Für eine intakte Immunabwehr muß die Versorgung mit den Vitaminen A, C, E und allen lebensnotwendigen Mineralien und Spurenelementen gewährleistet sein. Der gesamte Vitamin B Komplex, speziell Vitamin B2 (Riboflavin), B5 (Pantothensäure), B6 (Pyridoxin) ist für eine intakte Haut notwendig. Vitamin E und Vitamin H (Biotin) haben ebenfalls tiefgreifende Wirkung auf die Haut. Diese Stoffe sind enthalten in:

 

1.      Spirulina*, der grünen Mikroalge (1 - 6  pro Tag je nach Größe)

2.      Braunalgenpulver*, Ascophyllum nodosum (lt. Herstellerangabe)

3.      Vitaminisierten Mineralstoffmischungen/Pasten (Tierarzt, Fachhandel)

4.      Bierhefepulver in Reformhausqualität enthält alle B-Vitamine

 

 

5.     Ausleitungsverfahren:

Das darmassoziierte Immunsystem übernimmt wichtige Aufgaben in der unspezifischen Abwehr.  Ist die Darmflora gestört, ist die Folge eine erhöhte Infektanfälligkeit - dazu gehört auch der Milbenbefall. Eine Darmsanierung sollte durchgeführt werden:

 

a.      Allgemeine Entgiftung zur Ausleitung belastender Schadstoffe

Als unterstützendes Entlastungsmittel für Leber, Milz, Nieren und Kreislauf während der Behandlung der Hauterkrankung. Kann begleitend zu schulmedizinischer und naturheilkundlicher Therapie eingesetzt werden:

 

Derivatio H, Pflüger: schwere Fälle 3 x 1 Tbl./täglich, leichte Fälle 2 x 1 Tbl./tgl.

 

b.      Darmsymbiose

-         Luvos Heilerde dem Futter zusetzen, je nach Größe des Hundes 1/4 - 2 TL täglich

-         Bärlauch - im Frühjahr kleingeschnittene Blätter dem Futter beigeben oder 1

Kapsel pro Tag zur Blutreinigung und Tonisierung des Magen-Darm-Trakts

            -    Knoblauch frisch, Mazerat oder Pulver zur Blutreinigung und Tonisierung

 

 

 

6.     Homöopathie

Zur Behandlung von Hauterkrankungen sind verschiedene konstitutionelle Mittel angezeigt, die nach gründlicher Repertorisaton entsprechend der charakteristischen Allgemein- und Gemütssymptome eingesetzt werden. Das Allgemeinmittel gibt es nicht.

 

a. Komplexmittel enthalten häufig:

Graphites (trockene, rissige Haut, Rhagaden, gelbliche klebrige Sekrete)

Silicea (chronische Entzündungen, Neigung zu Eiterungen)

Sulfur* (Reaktions- und Umstimmungsmittel)

 

*Sulfur wird häufig als Reaktions- und Umstimmungsmittel der Haut genannt. Gerade Sulfur kann jedoch  zu starken Verschlimmerungen der Hauterscheinungen und Symptome führen. Nur niedrige Potenzen bis D6 verabreichen: 1 Tablette/Globuli morgens und abends nüchtern für 10 Tage. Treten keine Verschlimmerungen auf, Behandlung 1 Monat durchführen. Bei Besserung langsam ausschleichen. Chronische Zustände müssen länger behandelt werden.

 

b. Akutmittel können den Behandlungsverlauf positiv beeinflussen:

Arsenicum album   trockene, juckende, brennende Hauterscheinungen, Verschlimmer-ung nachts und in Ruhe, Besserung bei Wärme, D4 - D12 3 x 1 tgl.

Cardiospermum bei entzündlichen und allergischen Hauterkrankungen, wird kortisonähnliche Wirkung nachgesagt,  niedrige Potenzen D2 - D4 3 x tgl

Dolichos Juckreiz ohne Hautausschlag, rechtsseitiges Mittel, D2 - D3 3 x tgl.

Graphites feuchte  Ekzeme, jede Verletzung eitert, fett/frostig/verstopft, D6 3 x tgl.

Mercurius solubilis alle entzündlichen Absonderungen sind ätzend, scharf und von eitrigem Charakter, empfindlich gegen kalte Luft und Bettwärme, D4-D12 3 x 1 Tbl. tgl.

Petroleum  trockene schmerzhafte Ekzeme, D6 3 x 1 Tbl. tgl.

Pyrogenium  bei infizierten Wunden, Abzessen und septischen Prozessen D6 3 x tgl. - nicht zu häufig wiederholen!

 

Gabriele Engel

 

Literaturangaben:

Macleod, G.: DOGS: Homeopathic Remedies, Saffron Walden, U.K.: Daniel Co., 89.

Treben, Dr. A.: Homöopathische Hausapotheke für meinen Hund, München: Heyne, 1993.

Aldington, Erich H.W.: Von der Gesundheit des Hundes, Weiden: Gollwitzer, 1996.

Pitcairn, Dr. R.H., Dr. Pitcairn's Complete Guide to Natural Health for Dogs & Cats, Emmaus/PA: Rodale Press.

Stein, Diane: Natural Healing for Dogs and Cats, Freedom/Ca: The Crossing Press, 1993.

Mindell, Dr. Earl: Nutrition & Health for Dogs, Rocklin/Ca: Prima Publishing.

Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, Berlin: de Gruyter, 1998.

Pahlow, M: Das große Buch der Heilpflanzen, München: Gräfe und Unzer, 1996.

Bierbach, Elvira: Naturheilpraxis heute, Lehrbuch und Atlas, München: Urban & Fischer, 2000.

Mehlhorn, B. & H.: Gefahren für Hund und Halter, Berlin: Springer Verlag.

Meidinger, W.: Natürlich gesund mit Nachtkerzenöl, München: Ludwig, 1998.

Kluge, H.: Niembaum, Die Kraft der indischen Wunderpflanze, München: Ludwig, 1996.

Knust, Dr. med. F.J.: in Redaktion Umwelt und Gesundheit, Auszüge zu den Ausgaben 3+4/95, Heidelberg: Haug, 95.

Boericke, W.: Handbuch der homöopathischen Materia medica, Heidelberg: Haug, 1996.



[1] pH=der negativ dekadische Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration zeigt die Reaktion einer Lösung an:      sauer, neutral oder basisch

[2] Inhaltsstoff Ivermectin darf nicht bei Collies, Bobtails und deren Mischlinge eingesetzt werden, da es zum Tode führen kann!

[3] Bezugsquellen: Neemöl: Spinnrad Umweltdrogerie, Neemöl, -Shampoo + Salbe: Trifolio-M, Dr. Kleeberg, Lahnau É06441-63114, Niem Handel GmbH, Alpbach/Tirol, Tel/Fax: 0043-05336-20051 http://www.niem.at